Donnerstag, 26. März 2009

Kitsch as Kitsch can

Wie kann man nur eine soooooo kitschige Flasche designen? Also habe ich den Rum Namens Porfidio wegen der hässlichen Flasche und den damit verbundenen Vorurteilen geordert. Nicht nur - auch die Geschichte des jungen Unternehmens hat mich neugierig gemacht. Um das Fazit vorweg zu nehmen, ich war angenehm überrascht. Porfidio ist eine Marke, die in der Spirituosengemeinschaft für viel Wirbel gesorgt hat. Die Marke ist von Martin Grassl, einem österreichischen Unternehmer gegründet worden. Porfidio ist seit seinem Start am Anfang der 90er Jahre enorm erfolgreich gewesen. Er war der Sieger in vier aufeinanderfolgenden Jahren des Tequila-Preises Weltmeister Añejo mit der höchsten einer Tequila-Marke jemals gegebenen Punktzahl (98 aus 100). Verbunden mit dem Erfolg ging der Preis durch die Decke. Darauf wurden Porfidio und Herr Grassl in eine Verschwörung mit den mexikanischen Behörden und anderen Erzeugern verstrickt. Auf dem Höhepunkt der Fehde wurde Grassl gezwungen, Mexiko nach Todesdrohungen gegen sich und seine Familie sowie einem Haftbefehl von Interpol, zu fliehen. Der Haftbefehl soll auf Geheiß der mexikanischen Regierung ausgestellt worden sein. Die Hauptanschuldigung war, dass Porfidio unechten Tequila erzeuge. Zusätzlich gab es eine verwirrende Vielfalt von Gerüchten, die die Industrie in Umlauf setzte. Es wurden allerdings nie Beweise gefunden, die die Gerüchte hätten unterstützen können. Porfidio ist jedenfalls noch auf dem Markt und die Brennerei ist für Besucher offen. Sicher ist auch, dass die Marke viele Feinde im Land hat, in dem sie erzeugt wird. Ob das wegen wahrgenommener Unregelmäßigkeiten oder vielleicht mehr mit dem Neid von mexikanischen Erzeugern zu tun hat, bleibt offen. Porfidio hat es jedenfalls nicht geschadet, das Produkt ist populärer als jemals zuvor, und die Range wurde um dem Rum erweitert. Der Rum wird nur aus frisch gepresstem, reinem Zuckerrohrsaft hergestellt, es werden nur reife und gesunde Pflanzen verwendet. Aus diesem Grund wird das Zuckerrohr auf traditionelle Weise von Hand mit der Machete geerntet. Für einen so frischen Rhum finde ich ihn erstaunlich weich und angenehm, im Mund ist er samtig mit dezenter Süße. Die Flaschen sind allesamt Unikate, was sie in meinen Augen nicht schöner macht. Vielleicht hat der Kollege von Puro de Agave ja noch was interessantes über Porfidio zu berichten. Den Tequila hab ich übrigens noch nie probiert.

1 Kommentar:

  1. puro de agave ist seit längerer zeit dran, allerdings gestaltet sich die recherche als eher schwierig, da mehr gossip als hard facts existieren/kursieren.

    demnächst mehr ...

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